Helden Brendias - be part of the legend
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 Der Schlossgarten

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Sobek

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BeitragThema: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeMi Mai 13, 2009 12:31 pm

Die Ruhe des Morgens

Es lag noch Tau auf den Blättern der Bäume und Büsche als der Lathanderpriester langsamen und gemächlichen Schrittes über den Kies der Wege schritt, vorbei an den Beeten und Sträuchern, deren Blüten sich so früh am Tage noch nicht vollends geöffnet hatten. Selbst die meisten Vögel schienen noch dem Schlaf zu frönen, nur ab und zu hörte man ein kurzes Zwitschern, welches die morgendliche Ruhe unterbrach. Degan genoss diese Ruhe, denn heute würde ein anderer Priester die Morgenandacht halten und so hatte er direkt nach seinem allmorgendlichen Gebet seine Kammer verlassen und war durch die stillen Straßen der schlafenden Stadt hier her gelaufen um seine Freizeit und den freien Tag mit einem erholsamen Spaziergang durch den Garten des kleinen herzoglichen Stadtschlosses zu beginnen. Mittlerweile würde wohl auch auf den Straßen zum Markt einiger Betrieb aufgekommen sein, doch hier würde die Ruhe noch länger anhalten, zum Markt konnte er später immer noch gehen. Er war ein Mensch, der kein Problem mit großen Menschenmassen hatte und mit den einfachen braunen Lederstiefeln, der ebenfalls braunen Leinenhose und dem robusten beigen Wollhemd, welches er trug würde er wohl auch nicht sonderlich unter den anderen Menschen auffallen.

Womöglich wirkte er etwas gepflegter und mit Sicherheit hing ihm dieser gewisse Hauch Geistlichkeit an – Priester vermochten dies nur selten zu verbergen, er war da keine Ausnahme – doch im Grunde war er ein einfacher Mann. Zumindest redete er sich das ein. Auf den nächsten Metern passierte er eine Gruppe von drei jungen Männern, die zu den Gärtnern gehörten, die sich im Auftrag des Herzogs um diesen Park kümmerten. Der Adlige hatte nichts dagegen, dass die Menschen in seinem Garten spazieren gingen, solange sie ihn nicht zerstörten und so ging auch Degan mit einem freundlichen Gruß an ihnen vorbei. Der Gruß wurde höflich erwidert, vielleicht kannten ihn die Männer ja, vielleicht waren sie aber auch nur höflich, wie dem auch sei er ging mit einem leichten Lächeln auf den Lippen weiter.

Karisa hatte wahres Glück gehabt, der Herzog war zwar ein Gourmet und glänzte vor allem mit Leibesfülle und Appetit, doch immerhin fehlten ihm so die kriegerischen oder machtgierigen Attitüden die manch anderer Fürst zur Schau trug. Stattdessen liebte der nominelle Herrscher das öffentliche Leben, die Kunst und so zählte Karisa zu einer der schönsten Städte dieses Landstriches. Was natürlich nichts daran änderte, dass es auch hier ärmere Viertel gab und bei weitem nicht jeder in Luxus und Wohlstand schwelgte. Aber es ging den Menschen hier gut, zumal ihr Herzog zu den intelligenteren und aufgeschlosseneren seiner Spezies gehörte, aufgeschlossen genug um die „Herrschaft“ über die Stadt mit den Vertretern der einzelnen Klassen und Berufsgruppen in einem Stadtrat, dem er nur nominell vorstand, zu teilen.

Seine Gedanken schweiften zu einem der jungen Männer zurück, denen er gerade begegnet war… irgendwie kam er ihm bekannt vor. Nun… womöglich hatte er sich gestern in der Zuhörerschaft befunden, als Degan in der Taverne „Die goldenen Ähre“, am Stadtrand mit einigen Bauern aus der Umgebung angeregt über das Für und Wider eines Schreins für Lathander neben einem Schrein für die Erdgöttin Chauntea diskutiert hatte. Der Heiler liebte das Reden und nicht selten konnte man ihm des Abends bei einem guten Wein in einer der Tavernen oder Herbergen finden wo er mit den verschiedensten Menschen, Einheimischen wie auch Reisenden, über die verschiedensten Themen sprach. Oder einfach nur zu hörte und lauschte was so in der Welt vor sich ging. Oh ja er liebte Gesellschaft und das zwischenmenschliche. Ein friedfertiges, glückliches Lächeln legte sich auf seine Züge während er die frische Morgenluft einsog.
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Lord Drake




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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeSa Jan 09, 2010 5:40 pm

Ein weiterer Besucher genoss die morgendliche Ruhe des Gartens. Kivan war eigentlich mit einem wichtigen Anliegen in Karissa, doch der Herzog empfing niemanden vor dem Mittagessen und so blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. So schlenderte er durch den Garten und betrachtete die verschiedenen Pflanzen, die er als Waldläufer zwar alle schon gesehen hatte, die jedoch für gewöhnlich nicht alle in so unmittelbarer Nähe zueinander wuchsen.
Äußerlich hatte er sich dem Leben in der Stadt angepasst. Seine langen braunen Haare, waren mit einer Kordel säuberlich zusammen gebunden und die Bartstoppeln, die er für gewöhnlich trug, waren säuberlich wegrasiert worden. Seine Kleidung hatte er gegen ein einfaches braunes Leinenhemd, eine passende Hose und braune Lederstiefel eingetauscht. Einzig ein kleiner Armreif aus Efeu, der sein linkes Handgelenk schmückte, zeigte, dass er eben doch kein gewöhnlicher Bürger war.
Abgesehen von drei Männern, die anscheinend Gärtner waren, war er zu dieser frühen Stunde allein in dem Garten. Zumindest dachte er dies, bis er einem Mann in ebenso schlichter Kleidung wie der seinen über den Weg lief. Mit einem freundlichen „Guten Morgen.“, und einem Nicken grüßte er ihn , im Vorbeigehen.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeDo Jan 14, 2010 7:35 pm

Langsam aber sicher erwachten auch die Vögel und neben der herrlich frischen Luft und den immer wärmer werdenden Sonnenstrahlen, die der Kleriker auf seinem Gesicht genoss lauschte er dem fröhlichen Gezwitscher der geflügelten Tiere. Lange würde die Ruhe nicht mehr anhalten, bald schon würde die alltägliche Geräuschkulisse der Stadt Überhand nehmen, doch vorerst konnte man noch die Ruhe genießen. Und er war scheinbar nicht der einzige der so dachte. Zumindest war er nicht der einzige neben den Gärtnern der so früh schon durch den Park wanderte. Er sah den Fremden mit einem freundlichen Blick an als jener seinen Weg kreuzte, während der Priester gerade in der Nähe eines großen, blühenden Hibiscus Strauches stand. Ordentliche Erscheinung, einfach aber sauber, ein sympathisches Bild, dass der fremde Mann abgab. Insgeheim fragte sich Degan wer dieser wohl war und was seine Beweggründe waren, warum sich jener hier zu dieser Zeit im Park aufhielt. Doch er wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und erwiderte stattdessen höflich und mit einem sanften, freundlichen Lächeln dessen Begrüßung.
“Auch ich wünsche euch einen guten Morgen und entbiete euch meine Grüße. Möge das Licht Lathanders auf euch scheinen.“
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Lord Drake




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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeSa Jan 16, 2010 4:04 pm

Lathander?“, fragte Kivan, der für einen Augenblick sichtlich irritiert war, und blieb stehen. Mit Lathander hatte er nicht gerechnet, immerhin lag der eigentliche Wirkungsbereich des Gottes in weiter Ferne. War dieser Mann ein Missionar, oder war der Glaube an Lathander in dieser Stadt weiter verbreitet, als er angenommen hatte? An sich war es ihm egal, Waldläufer wie er widmeten sich traditionell eher selten Göttern, sondern eher den Waldgeistern. Und selbst wenn sich einer von ihnen einmal einem Gott widmete, war es für gewöhnlich eher ein Wald- oder Erdgott. Dennoch zog Kivan es vor, den Mann nicht über seinen Glauben zu belehren. Ein religiöses Streitgespräch, wollte er auf Rücksicht auf seinen Auftrag lieber vermeiden und so wählte er eine diplomatischere Antwort. „Vielen Dank, wenn ich mir diesen Morgen ansehe, leistet der Sonnengott ja hervorragende Arbeit.“, erwiderte er schließlich mit einem gewinnenden Lächeln. Dabei musterte er den Mann kurz. Etwas überraschte ihn. Es gelang ihm nicht es zu benennen, doch irgendetwas an dem Mann war ungewöhnlich.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeMi Jan 20, 2010 3:07 am

Als Degan den Namen seines Gottes ausgesprochen hatte stutzte der Mann, offensichtlich war er wohl überrascht hier den Namen des gütigen Gottes zu hören. Allerdings kannte er zumindest die Domäne Lathanders. Der Sonnengott hatte hier in diesen Gefilden bei weitem nicht so viele Anhänger und Einfluss wie anderswo und viele einfache Menschen hatten noch nicht von ihm gehört oder kannten ihn nur vage. Der Fremde hingegen schien einen höheren Wissenstand als ein herkömmlicher Bewohner dieser Landen haben. Degan musste schmunzeln während er dessen nächsten Worten lauschte.
“Wohl wahr, mein Freund. Doch der Sonnengott ist nicht nur für den Sonnenaufgang verantwortlich. Er schenkt uns auch Kreativitiät und Schaffenskraft. Ermutigt und Schützt und leiht uns Beistand um Gutes zu tun.“
sein Schmunzeln wurde zu einem Lächeln, mit dem er die Freundlichkeit des Fremden erwidert.
“Aber keine Sorge, ich zwinge niemanden meinen Glauben auf…“
Degan zwinkerte ihm vergnügt zu.
“… doch lasst mich Euch vorstellen: Ich bin Degan von der Pechtelfurt, Heiler und Kleriker des Lathander. Oder einfach nur Degan."
Indem er den rechten Arm, die Hand zur Faust geballt, an die linke Brust legte und sich mit einem Nicken leicht verbeugte vollendete er seine Vorstellung wie es daheim, bei ihnen in Damarra Brauch war. Dann richtete er sich wieder auf und sah den anderen Mann kurz neugierig an.
"Und gestattet ihr mir die Frage, was Euch zu dieser frühen Stunde in diese Gärten verschlägt? Nur selten begegnen mir auf meinen morgendlichen Spaziergängen Fremde, die im göttlichen Pantheon nicht ganz unbewandert sind."
er lächelte den Fremden weiterhin leicht und einer höflichen Freundlichkeit an. Es schien sich bei dem Anderen um eine recht umgängliche Person zu handeln und Degan war neugierig auf ihn.
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Lord Drake




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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeDo Jan 21, 2010 12:15 am

Kivan war etwas überrascht, als der Mann in Erwiderung seiner wenigen Worte einen regelrechten Wortschwall folgen ließ. Scheinbar hatte er hier eine sehr gesprächige Person erwischt. Und eine neugierige noch dazu.
Nun gut, er würde darauf eingehen. Immerhin bot solch ein Gespräch oft eine gute Gelegenheit, mehr über einen Ort zu erfahren. Und Wissen mochte für sein Vorhaben überaus hilfreich sein. Zumal er eine gewisse Sympathie zu dem Mann nicht abstreiten konnte. Als Fremder traf man selten Menschen die einen so freundlich empfingen.
So erwiderte er das freundliche Lächeln: „Nett euch kenne zu lernen Degan, mein Name ist Kivan. Ich bin Waldläufer und komme viel herum. Das ist auch die Ursache für mein Wissen zu den Göttern. Ich sah viele Städte und hörte viele Gespräche.
Sicher es war nicht die beste Begründung, die er sich hatte einfallen lassen. Die Wahrheit war so viel komplizierter und sicherlich nicht für die Ohren eines kleinen Lathander Priesters aus Karissa gedacht. Zum Abschluss seiner kleinen Vorstellung ahmte er die Geste nach mit der sein Gegenüber ihn begrüßt hatte. Für gewöhnlich war dies eine gute Idee in fremden Ländern, wenn man nicht gerade vor einem König stand.
Bei der entscheidenden Frage zögerte er jedoch. Wie viele seiner Beweggründe sollte er verraten? Letztlich entschied er sich dafür, möglichst wenig bis zum Treffen mit dem Herzog preiszugeben. So erwiderte er: „Was die Frage nach meinem Aufenthalt angeht, so warte ich auf eine Audienz beim Herzog. Leider war mir vorher nicht bewusst, dass der Herzog niemanden vor dem Mittagessen empfängt.
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Namida

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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeFr Jan 22, 2010 4:27 pm

Gähnend streckte sich Mirah und setzte sich auf. Nicht nur die Sonne, sondern auch der Lärm der sich füllenden Straßen hatte sie aus ihren Träumen gerissen. Halb sitzend, halb liegend verbrachte sie die Nacht auf einer Bank. Ein kleines Zimmer in einer Taverne konnte sie sich nicht mehr leisten. Der kleine Lederbeutel gähnte ebenso vor Leere wie sie - und ihr Magen.
In dieser Stadt lief es irgendwie nicht so gut mit dem Geschäft. Entweder hier hatten sich alle lieb, oder sie übersah die Hinweise auf einen neuen Auftrag, die meistens irgendwo versteckt waren. So etwas prangerte man nicht öffentlich an.
Mirahs Blick sagte mehr wie tausend Bände. Sie war hundemüde, da die letzte Nacht lang war. Zudem nervte es sie, dass man sie geweckt hatte, auch wenn die Hauptschuld der Sonne galt und der Stern sich wohl einen Dreck darum scherte. Und drittens, sie hatte Hunger.
Hunger - welcher Depp hatte den erfunden?
Das Mädchen stand auf und zupfte ihre Klamotten zurecht. Sie trug weder Kleid noch Rock, sondern eine enge dunkle Lederhose. Dazu ein passendes Oberteil und einen langen Mantel, der ihr bis zu den Kniekehlen reichte. Der Mantel war schon ziemlich ausgefranst und sah sehr mitgenommen aus. Zudem zierten ihn Staub und getrocknete Erde. Eigentlich hätte sich Mirah schon längst mal einen neuen zulegen können, aber sie hing sehr an dem Ding.

Mit gemütlichen Schritten schlenderte Mirah über den Marktplatz, der sich allmählich füllte. Die meisten Stände waren schon fertig aufgebaut und bestückt und die Händler lieferten sich schon einen Wettkampf in 'Wer am lautesten brüllen kann'. Für einen Morgenmuffel wie Mirah eigentlich nicht der richtige Platz. Aber hier lies es sich immer noch am besten etwas zu Essen bekommen.
Bei einem Obststand mischte sich das Mädchen in eine Menschenmenge und stibitzte sich beim vorbeigehen unauffällig einen Apfel. Der würde fürs Erste reichen.
Der musste fürs Erste reichen, denn hinter ihr erklang eine Stimme, die ihr gar nicht gefiel, "Hey! Hey, Mädchen! Was war das da eben?". Ohne dass sich Mirah umdrehte, beschleunigte sie ihre Schritte und steuerte auf das Ende des Marktes zu. Ein unauffälliger Blick nach hinten verriet ihr, dass die beiden Wachen sie verfolgte. Na super, auch das noch.
Um zu entkommen nutzte sie noch einmal die Deckung in einer Menschenansammlung und verschwand schließlich in einer kleinen Gasse, der sie bis zum anderen Ende folgte. Metallene Rüstungen schepperten im Rhythmus der Schritte der Wachen. Jetzt aber flott.
So oft wie möglich bog Mirah ab, damit die Wachen ihre Spur verlieren würden. Und tatsächlich. Nach einer Weile verstummten die Rüstungen.
Die junge Frau seufzte, strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und trat dann durch einen Heckenbogen. Ah ja, hier war sie schon einmal. Ein hübscher Garten war das hier. Zufrieden den Apfel kauend lies sie sich auf einer Bank nieder.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeSa Jan 23, 2010 3:46 pm

Aufmerksam sog der Priester die Informationen, die der Mann namens Kivan ihm gab in sich auf und freute sich gleichzeitig darüber, dass dieser seine Begrüßung sogar nachahmte obwohl er offensichtlich nicht aus Damara stammte, welch nette Geste. Ein Waldläufer also. Das fand er bemerkenswert, denn die meisten dieser illustren Gestalten waren wohl eher übers Land verteilt zu finden als in Menschenansiedlungen wie der Stadt Karisa. Doch wenn Kivan etwas mit dem Herzog zu besprechen hatte, wie er sagte, dann würde das erklären warum man ihn so weit ab von seiner eigentlichen Heimat fand. Der Kleriker konnte sich ein kurzes aber vergnügtes Lachen nicht verkneifen.
“Ja, der Herzog ist ein Gourmet, vor dem Mittagessen lässt er die Geschäfte immerzu ruhen.“

Dabei fiel ihm während des Lachens eine junge Frau auf, die gar nicht weit entfernt auf einer Bank Platz genommen hatte. Er hatte gar nicht bemerkt, wie sie aufgetaucht war doch obwohl ihre Kleidung, allen voran der staubige Mantel recht mitgenommen wirkten schien sie ganz zufrieden damit zu sein ihren Apfel zu verspeisen. Nun, der Park war für jeden da und Degan störte sich nicht an ihr, konzentrierte sich vorerst jedoch wieder auf seinen Gesprächspartner.
“Aber seid Euch versichert, von seinen Gaumenfreuden und der Leibesfülle einmal abgesehen ist der gute Mann ein aufgeschlossener und intelligenter Vertreter seiner Art. Ich bin mir sicher, dass er euren Worten Gehör schenken wird. Seit ich in dieser Stadt lebe, erwies er sich stets als ein guter Herrscher mit Fingerspitzengefühl.“
Das stimmte wohl, wie der Edelmann damals den Flüchtlingszug in die Stadt integriert hatte ohne dabei den verschiedensten Bevölkerungsgruppen all zu sehr auf die Füße zu treten, hatte den Priester des Lathander nicht schlecht erstaunt.

Zumal der füllige Mann bei Weitem nicht wie der geborene Herrscher aussah, doch hinter dieser gemütlichen Fassade lebte ein wacher Geist. Degan war sich sicher, dass der Herzog über die meisten der Flüchtlinge Erkundigungen eingezogen hatte, sicherlich auch über ihn. Was auch immer er jedoch gefunden hatte, die eigentliche Wahrheit kannte wohl nur sein Tempelvorsteher aber immerhin hatte er nie Probleme mit seinem Aufenthalt hier bekommen.
Ein leises, aber bestätig lauter werdendes Scheppern und Klirren durchdrang das Vogelgezwitscher und die Geräusche der erwachenden Stadt, welche die morgendliche Ruhe abgewechselt hatten. Der Kleriker sah sich kurz um und sah eine Patroullie von vier Wachen samt ihrem Feldwebel durch den Park marschieren, unzweifelhaft um wohl die Nachtschicht auf irgendeinem Posten abzuwechseln. Sie würden wohl in der Nähe von ihnen vorbei kommen, doch das beunruhigte ihn nicht sonderlich. Stattdessen wand er sich wieder neugierig an Kivan.
“Doch was beschäftigt denn die Lande aus denen ihr kommt, dass das Gehör des Herzogs benötigt? Mir kamen keine Gerüchte aus dem umliegenden Ländereien zu Ohr, stammt ihr von weiter weg?“
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Lord Drake




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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeSa Jan 23, 2010 6:46 pm

Auch Kivan bermerkte die junge Frau und die Soldaten als sie den Garten betraten. Doch seine Aufmerksamkeit galt bereits der Formulierung seiner Antworten.
Die Informationen die er von dem Kleriker erhielt, mochten durchaus nützlich sein, doch die Fragen, die er im Gegenzug stellte, waren unangenehm. Vor allem die Frage nach seiner Herkunft ließ sich nicht ehrlich beantworten, denn die Wahrheit könnte eine Menge unangenehmer Fragen nach sich ziehen. Für gewöhnlich irritierte es die Menschen zu Recht, wenn man als Herkunft ein Land angab, an das sich höchstens noch die Legenden erinnerten.
Die Frage nach seinem Auftrag durfte er ebenso wenig beantworten, denn erst wenn er vor dem Herzog stand, war es ihm erlaubt diesen preiszugeben.
Nun, ich bin ein Waldläufer und als solcher sind die Wälder meine Heimat.“, antwortete er schließlich und beglückwünschte sich insgeheim selbst für die gelungene Antwort. Nicht nur, dass er so unangenehme Fragen vermied, er hatte im Endeffekt nicht einmal gelogen. Tatsächlich war ein Wald seine Heimat. „Was meinen Auftrag angeht, so ist es mir derzeit nicht erlaubt, euch näheres zu verraten. Allerdings kann ich euch versichern, dass ich nicht aus der Gegend stamme.“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.“ Eine gelungene diplomatische Antwort. Zufrieden stellte er fest, dass er so langsam ein Gefühl für die Städter entwickelte.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeSo Jan 24, 2010 7:23 pm

Schnell war der Apfel nur noch auf den Stiel reduziert, der achtlos von Mirah ins Gebüsch geworfen wurde. Satt war sie noch lange nicht, dafür reichte ein mickriger Apfel nicht aus. Aber ihr Magen hatte das Meckern eingestellt und so fühlte sich das Mädchen schon etwas wohler.
Lange konnte das aber nicht mehr so weiter gehen. Sie brauchte Geld. Nicht dass sich ihr schlechtes Gewissen wegen der Stehlerei meldete. Sie kannte ein schlechtes Gewissen gar nicht. Es war ein Fremdwort für sie. Alles war gut, so lange es ihr Vorteile brachte. Aber das ständige Klauen wurde ihr langsam lästig. Und den Wachleuten auch.
Während Mirah so auf der Bank saß und die warme Sonne genoss, die ihr aufs Gesicht schien, beobachtete sie zwei Männer, welche in ihrer Nähe standen. Was genau sie sagten konnte sie nicht hören. Dazu war sie zu weit weg. Und das war auch der Grund, weshalb sie schnell das Interesse an ihnen verlor.
Eigentlich sollte sie sich lieber Gedanken darüber machen, wie sie die nächsten Tage über die Runden kommen wollte. Karisa war ganz schön mies. Der Herzog war ein viel zu guter Mensch und wer auch sonst noch die Finger in der Regierung mit im Spiel hatte lebte wohl in Symbiose miteinander. Überall wo Mirah sonst war herrschte Intrige und Hinterhältigkeit und man lies eine Gelegenheit nicht aus, seinen Gegenspieler auszuschalten. Am besten wäre es, den nächsten Händlerzug zu erwischen und mit diesen in die nächste Stadt zu fahren. Vielleicht fanden sich dort ein paar Kunden. Da aber der Markt gerade im vollem Gange war, konnte es noch bis zum Abend dauern und bis dahin musste Mirah ihre Zeit totschlagen.
Sie streckte sich, hielt aber in der Bewegung inne, als sie ein wohlbekanntes Geräusch wahrnahm. Vorsichtig schielte sie an ihren hochgestreckten Armen vorbei, den Weg des Parkes entlang. Um die Ecke bog gerade eine Patroullie. Mirah verzog das Gesicht, während ihr Herz in die Beine rutschte. Gab es hier irgendwo ein Nest oder warum trieben sich hier so viele herum? Eine schnelle Lösung musste her. Zwischen dem Vogelgezwitscher und den Geräuschen der Rüstungen, die überhaupt nicht zum leise Anschleichen geeignet waren, hörte Mirah, wie die Stimmen der zwei Männer kurz verstummten. Ha - geniale Idee Mirah, solche solltest du öfters haben, braves Mädchen, schnell und unaufmerksam, wenn ich bitten darf.
Mirah rutschte von der Bank und schlenderte gemütlich zu den zwei Männern, während die Wachmänner ihre Blicke auf andere Dinge gerichtet hatten. Ohne Worte und als wäre es das natürlichste auf der Welt gesellte sich das Mädchen zu ihnen und zwar so, dass sie nicht im Blickfeld der Wachen sein würde, würde diese an ihnen vorbei laufen.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeMi Jan 27, 2010 1:53 pm

Kivan war nicht gewillt ihm weitere Auskünfte über den Grund seines Hier Seins preis zu geben, blieb darüber hinaus jedoch weiterhin freundlich. Das respektierte der Kleriker und beschloss nicht weiter nach zu haken, immerhin hatte der Waldläufer ja wenigstens bestätigt, dass er von weiter entfernt kam. Außerdem konnte es sich, wenn es so wichtig war, dass nur der Herzog es erfahren durfte, wohl nur um Politik handeln – und aus dieser hielt sich Degan seit einiger Zeit vornehmlich heraus.
“Entschuldigt meine Neugier Kivan, ich werde nicht weiter nachfragen.“
meinte er, entschuldigend lächelnd und wechselte stattdessen das Thema, während die Schrittgeräusche der Patroullie näher kamen. Besser gesagt er versuchte es.

“Gehe ich dann Recht in der Annahme, dass ihr vollkommen neu in der Stadt seid? Nun es dauert noch bis die Mittagszeit vorbei ist, vielleicht wollt ihr…“
… euch ein wenig die Stadt ansehen? Ich könnte euch ein bisschen herumführen.
Aber bevor er seinen Satz vollenden konnte fiel ihm auf, dass sich die junge Frau von der Bank direkt neben sie gestellt hatte. Sie bettelte nicht und sie brabbelte auch sonst kein unzusammenhängendes Zeug wie es manchmal bei den armen Gestalten der ärmeren Vierteln der Fall war, sie stand einfach nur da als würde sie dazu gehören.
“Öhm... Lathander zum Gruße, junge Frau?“
entgegnete er ihr durchwegs irritiert aber bei weitem nicht unfreundlich. Vielleicht gehörte sie ja zu Kivan?
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Lord Drake




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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeFr Jan 29, 2010 7:24 pm

Nach wie vor irritierte Kivan die Freundlichkeit des Klerikers. Dass er nun versprach nicht weiter nach zu haken, steigerte diesen Effekt noch. Von allen Menschen, die der Waldläufer auf seinen Reisen getroffen hatte, war dieser wohl der angenehmste.
So begann Kivan den für ihn ungewöhnlich unkomplizierten Plausch zu genießen. Umso überraschender kam für ihn die Unterbrechung, als der Kleriker die junge Frau begrüßte. Er selbst hatte ihre Annäherung zuvor überhaupt nicht bemerkt, was ihn umso mehr überraschte. Im Herzen eines Waldes war seine Wahrnehmung schier grenzenlos und seine Kräfte enorm. Hier im Garten, spürte er, dass seine Kräfte überraschend stark waren, auch wenn es Nichts im Vergleich zu seiner Kraft in einem Wald war. Dass seine Wahrnehmung nun überraschender Weise versagte, zeigte ihm, dass Kraft und Wahrnehmung wohl unterschiedlich auf diese Gegend reagierten. Oder aber er überschätzte die Kräfte die er spürte.
So in Gedanken musterte er die Frau. Ihr verdreckter Mantel ließ sie ein wenig wie eine Bettlerin aussehen, doch sie erinnerte ihn keineswegs an die ärmlichen Gestalten, die für gewöhnlich am Straßenrand saßen.
Dennoch rang er sich zu einem freundlichen „Guten Morgen.“, durch.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeDi März 09, 2010 1:08 am

Den Blick auf eigentlich immer noch starrender Weise auf die Wachen gerichtet, bemerkte Mirah erst gar nicht die Begrüßung des einen Mannes. Erst als der Zweite ebenfalls das Wort an sie richtete, konnte das Mädchen den Blick von den Eisenmännern wenden. Es schien so, als hätte sie es nicht eilig mit einer Erwiderung des Grußes oder gar mit einer Erklärung, weshalb sie so dreist die Gesellschaft der beiden Männer beanspruchte und sie sogar von ihrem Gespräch abhielt. Jedoch benötigte Mirah einige Augenblicke um diese zu mustern. Der eine sah aus wie ein Wanderer, der andere hatte etwas ... öh 'gläubiges' an sich? Wie auch immer. Um es sich nicht ganz mit ihnen zu verscherzen, sollte Mirah vielleicht doch mal ihre guten Manieren zum Vorschein bringen - die sonst irgendwo weit hinten in einem dunklen Eck ihr kümmerliches Dasein fristeten.
Ähm ... guten Morgen.
Ein freundliches Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Sie überlegte sogar, ob sie einen Knicks vorführen sollte. Doch das erschien ihr dann zu übertrieben, zu auffällig und ein zu harter Schlag gegen ihre Prinzipien.
Kurz huschte ihr Blick wieder auf die Wachmänner, die ihren Weg fortgesetzt hatten und schon an der kleinen Gruppe vorbei gestampft waren. Anscheinend hatten sie Mirah nicht entdeckt oder sie gehörten zu den wenigen Prozent, die noch nichts von ihren Untaten wussten oder noch keine Begegnung mit ihr erlebt hatten. Für Mirah sahen die Wachen alle gleich aus. Sie konnte sich nicht merken, mit welcher sie schon ein Schwätzchen gehalten hatte und mit welcher noch nicht.
Ihr fielen die beiden Männer wieder ein, die wohl immer noch verwirrt über ihr plötzliches Auftauchen sein mussten oder sogar schon Zweifel an ihrer Ehrlichkeit entwickelten, weil sie vielleicht ihre Blicke zu den Wachen bemerkt hatten.
Ich habe eure Worte gehört - unabsichtlich., warf sie sogleich noch ein. Auch wenn es eine Lüge war, denn sie hatte lediglich die Stimmen, nicht jedoch die Worte gehört, so wollte sie nicht gleich als Lauscherin abgestempelt werden. Ihr seid neu in der Stadt?
Es war eine frage auf gut Glück, aber was besseres fiel ihr nicht ein und ein Versuch war es wert. Und eigentlich interessierte es sie auch nicht, doch irgendwie musste sie ihr Dasein rechtfertigen und das ging am besten mit Interesse und vielleicht einem Angebot einer kostenlosen Führung durch die Stadt, falls Mirah mit ihrer Frage nicht direkt ins Leere gegriffen hatte. Wenn es so wäre, auch egal. Die Wachen hatten sich schon etwas entfernt und das Mädchen konnte sich hoffentlich unbemerkt aus dem Staub machen.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeMo März 15, 2010 1:58 am

Es dauerte eine Weile bis die junge Frau auf seine Begrüßung antwortete und Degan entgingen ihre Blicke zu den Wachen keinesfalls. Doch er deutete diese und auch ihr Zögern bis zu einer Antwort falsch. Wahrscheinlich hätte er sowieso nicht verstanden was sie gesagt hatte, von daher hatte er kein Problem, dass sie ihre Begrüßung, gepaart mit einem freundlichen Lächeln erst so spät anbrachte.

Seine Meinung musste er allerdings kurze Zeit später wieder revidieren, einerseits im Bezug darauf, dass die Frau wohl zu Kivan gehörte und andererseits weil ihre Blicke zu den Wachen auch nicht abnahmen als diese längst vorüber marschiert waren. Das gab ihren folgenden Worten einen verrufenen Unterton und der Lathanderkleriker fragte sich welche illegalen Angebote sie wohl im Sinne haben mochte als sie danach fragte ob sie neu in der Stadt waren.

“Nun, ich für meinen Teil lebe seit einiger Zeit, seit zwei Jahren jetzt hier.“
gab er dennoch immer noch freundlich zur Antwort. Obzwar sein Lächeln vielleicht eine Spur kühler geworden war hütete er sich auf irgendeine abstruse gedankliche Idee zu hören. Die Frau hatte noch nichts getan um so ein Vorurteil zu verdienen und die häufigen Blicke zu den Wachen konnten alles Mögliche bedeuten.
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BeitragThema: Re: Der Schlossgarten   Der Schlossgarten Icon_minitimeSa März 20, 2010 1:51 pm

Auch Kivan entgingen die Blicke der Frau nicht, da er jedoch mit dem Rücken zu den Wachen stand, konnte er nur annehmen, wem diese galten. Was angesichts der morgendlichen Leere im Garten recht leicht fiel.
Dennoch half ihm diese Annahme nur bedingt bei der Frage, wer diese Frau sein mochte.
Vielleicht war sie eine Bettlerin, doch warum die Blicke zu den Wachen? War betteln in dieser Stadt womöglich verboten?
Vielleicht mochte sie auch eine Taschendiebin sein, stören würde es ihn freilich nicht, denn in seinen Taschen herrschte gähnende Leere.
Vielleicht war sie auch ein Freudenmädchen, wie man sie zweifelsohne auch in dieser Stadt finden konnte. Zugegebenermaßen passte ihr recht ärmliches und wenig freizügiges Äußeres, nicht zum üblichen Berufsbild wie er es in den großen Städten gesehen hatte.
Angesichts ihrer Frage verdiente sie sich ihr Geld vielleicht aber auch einfach nur mit Stadtführungen. Und angesichts ihrer Blicke zu den Wachen würde sie vielleicht versuchen ihn dabei in einer dunklen Gasse umzubringen und auszurauben. Der Gedanke hätte ihn fast grinsen lassen, denn so unbewaffnet wie er aussah war er nicht. Außerdem fand er es immer wieder amüsant, wenn man ihn unterschätzte.
So erwiderte er schließlich: „Was mich angeht, so bin ich nur auf der Durchreise.
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